Da es so viel zu sehen gibt, wäre es sinnvoll, sich schon vor dem Besuch für die Ausstellungsstücke zu entscheiden, auf die Sie den Schwerpunkt legen möchten, oder überhaupt über die Highlights Bescheid zu wissen.
Prähistorische Antiquitäten (Säle 3-6, 48)
Diese Ausstellung umfasst Werke aus der neolithischen Zeit und der Bronzezeit, sowohl aus den Ägäischen Inseln als auch aus dem Festland: Schätze aus den Königsgräbern von Mykene (darunter die Maske des Agamemnon), die Linear-B-Tafeln aus Knossos, die berühmten Fresken aus Akrotiri auf Thera (der Super-Insel, der Santorin einst gehörte) und die rätselhaften kykladischen Statuetten aus Marmor, die eher an exquisite Kunstwerke als an antike Artefakte erinnern. Die Sammlung deckt eine ziemlich beeindruckende Zeitspanne, vom 7. Jahrtausend v. Chr. bis hin zu etwa 1.050 v. Chr.
Sculpture (Halls 7-35)
Von 700 v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. war Skulptur die beliebteste Kunstform in Griechenland – in Heiligtümern, Nekropolen oder öffentlichen Gebäuden. Hier gibt es Beispiele aus der Archaischen Periode (in Form von Marmor-Votiven) und aus der Hellenistischen Periode (vom späten 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr., die Zeit vor und nach Alexander dem Großen und dem großen makedonischen Reich) … und weiterhin aus der Römischen Zeit, bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Die Glanzzeit der Bildhauerkunst im antiken Griechenland war jedoch im Klassischen Zeitalter, im 4.-5. Jahrhundert v. Chr., unter Perikles, als der Parthenon und so viele andere großartige Monumente Athens errichtet wurden und große Bildhauer in die Stadt hereinströmten, um Meisterwerke zu schaffen, die vom menschlichen Körper inspiriert waren und idealisierte Schönheit sowie spirituelle Bedeutung vermittelten.
Metallarbeiten (Säle 36-39)
Die Bronzesammlung des Archäologischen Nationalmuseums gilt als eine der feinsten ihrer Art. Hier sind Tausende von Artefakten ausgestellt, die meisten davon im 19. und 20. Jahrhundert ausgegraben, darunter weibliche und männliche Statuetten und mythologische Geschöpfe und Tiere. Sehen Sie sich die Waffen und die anderen Artefakte aus dem Schiffswrack von Antikythera, darunter natürlich auch den berühmten Mechanismus (ein wissenschaftliches Navigationsinstrument aus dem 1. Jahrhundert, das mit einem Computer verglichen wurde). Andere Highlights sind die Bronzestatue aus Artemision, die höher als 2m ist und entweder Zeus oder Poseidon im Kampf darstellt, sowie der Reiter von Artemision (150 v. Chr.), eine in der griechischen Skulptur seltene Darstellung eines Rennpferds.
Vasen und Kleinkunst (Säle 49-57)
Über 6.000 Objekte, größtenteils mit Abbildungen, versetzen Sie in die Periode zwischen dem 11. und dem 4. Jahrhundert v. Chr. zurück. Sie werden über die ursprüngliche Völkerwanderung im östlichen Mittelmeer und über den mykenischen Einfluss erfahren, sowie über die darauffolgende Steigerung der Bevölkerung (und somit des Handels) und die Geburt des Stadtstaates und aller anschließenden Regierungsformen (Aristokratie, Oligarchie und Tyrannis). Und Sie werden auch den Aufstieg von Sportinstitutionen beobachten, wie die Panhellenische Spiele bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. in Olympia, aber auch die Pythischen Spiele in Delphi, die Isthmischen Spiele in Korinth und die Nemeischen Spiele auf dem Peloponnes, zwei Jahrhunderte später.
Ägyptische Antiquitäten (Säle 40-41)
Neben dem Reichtum griechischer Geschichte, der im Museum vollständig dargestellt wird, ist hier auch eine umfangreiche Ägyptische Sammlung untergebracht, wodurch man die antiken Dynastien erkunden kann, die am fruchtbaren Niltal entlang geblüht hatten. Größtenteils im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert durch zwei in Ägypten lebenden Auslandsgriechen dotiert, diese Sammlung beinhaltet Artefakte aus der Prädynastischen- bzw. Frühdynastischen Periode Ägyptens (5400-3000 v. Chr.) bis hin zur Periode des Alten Reichs (2575-2134 v. Chr.), als die Verehrung des Sonnengottes im Mittelpunkt stand, und zu jener des Mittleren Reichs (2010-1640 v. Chr.), als die Pharaonen Theben als Sitz Ihres Reiches hatten.
Zypriotische Antiquitäten (Saal 64)
Schließlich kommen wir auch zur Zypernsammlung, die mit etwa 850 Exponaten das Vollspektrum der zypriotischen Geschichte und Kunst darstellt (von der Frühen Bronzezeit bis hin zur Römischen Periode). Während all dieser Zeit zeigten sich die zypriotischen Kunsthandwerker in Metallurgie und Keramik erfahren, indem sie mykenische Elemente und andere Einflüsse aus der Ägäis und dem Osten miteinbezogen, insbesondere wegen Zyperns strategische Lage an antiken Handelswegen.