Der Zeitrahmen der im Museum dargestellten Geschichte (bzw. Vorgeschichte) ist außerordentlich. Schon die Dauerausstellungen werden Sie davon überzeugen, dass hier alle Kräfte aufgeboten werden, um die Geschichte eines faszinierenden Teils der Welt zu erzählen.
Prähistorisches Makedonien
Zurück in die Zeit vor dem modernen Menschen: Hier werden Sie in das prähistorische Makedonien durch Exponate wie der Petralona-Schädel eingeführt, der in einer Höhle auf Chalkidiki gefunden wurde und mehr als 200.000 Jahre alt sein soll. Entdecken Sie die Jungsteinzeit und auch die Bronzezeit, durch Sammlungen wie der erstaunliche Petralona-Schatz von Werkzeugen und Waffen, anhand von denen gezeigt wird, wie die frühen Menschen jagten, fischten, züchteten, Werkzeuge machten, handelten und Gemeinschaften bildeten.
Auf dem Weg zur Geburt der Städte
Die Eisenzeit (1100-700 v. Chr.), die so häufig als ein dunkles Zeitalter beschrieben wird, wird durch die neuesten Ausgrabungen ans Tageslicht gebracht, die wichtige Veränderungen im wirtschaftlichen und sozialen Leben der Siedlungen dieser Zeit enthüllen. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie Makedonien einem weiteren Netzwerk zu gehören schien, in dem Waren und Know-How getauscht wurden, insbesondere, was die Metallverarbeitung betrifft.
Makedonien vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zur Spätantike
Von unabhängigem Königreich zur Provinz des Römischen Reichs: In diesem Zeitraum erfolgte die politische, soziale und wirtschaftliche Blütezeit Makedoniens. Durch Hunderte von Artefakten werden Sie mehr über die Institutionen erfahren, die die Geschichte der Region definiert haben, aber auch darüber, wie das Leben überhaupt organisiert war – Militär, Bildung, Sport, Landwirtschaft, Handwerk, Handel und natürlich auch Kunst und Religion. Zu den Highlights gehört der Allgemeine Einberufungsbefehl Philipps V aus dem Jahr 197 v. Chr., durch den alle Männer zwischen 15 und 50 zu den Waffen gegen die Römer gerufen wurden. Und die Marmorfassade vom makedonischen Grab von Agia Paraskevi, ein kunstvolles Grabdenkmal, das die Komplexität der makedonischen Handwerkskunst und die Bestattungssitten der Elite zeigt.
Thessaloniki, die Metropolis Makedoniens
Diese Abteilung ist der antiken Stadt von ihrer Gründung 315 v. Chr bis zum frühen 4. Jahrhundert n. Chr. gewidmet. Sie werden den Ursprung von Thessalonikis modernem Stadtplanungssystem einsehen, darunter die Organisation des antiken öffentlichen und privaten Lebens, und Sie werden auch in manche weniger bekannte Monumente der Stadt eingeführt. Zu den Highlights gehören die am besten erhaltene Statue im Museum, nämlich die Statue des Augustus, des ersten römischen Kaisers (24 v. Chr.-14 n. Chr.), und der Kleine Galeriusbogen, der ursprünglich – während der Zeit von Gaius Galerius Valerius Maximianus, dem römischen Kaiser, dem Thessaloniki seinen Palastkomplex zu verdanken hat – einen kleinen Tempel überragte.
Das Gold der Makedonier
Metallverarbeitung hat in Makedonien nicht nur einmal, sondern zweimal eine Blütezeit erlebt, d.h. im späten archaischen und frühen klassischen Zeitalter, und dann in der klassischen und frühen hellenistischen Zeit auch. Die Handwerkskunst ist außerordentlich, insbesondere bei den Goldkränzen und den Funden aus den Gräbern (Waffen, Gefäße und Schmuck). Zu den Highlights gehört der Derveni-Krater, ein Meisterwerk aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., das die heilige Hochzeit von Dionysos und Ariadne samt Gefolgschaft von Satyrn und Mänaden darstellt. In dieser Abteilung gibt es auch den Derveni-Papyrus, von etwa 340-320 v. Chr., das älteste erhaltene Buch Europas. Er blieb nur darum erhalten, weil er verkohlt war, und er gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Der erste Teil beschreibt Kultpraktiken in Zusammenhang mit dem Nachleben der Seele und der zweite enthält eine orphische Hymne.
Freilichtexponate
Feld, Haus, Garten, Grab
Artefakte aus dem 2. bis zum 4. Jahrhundert n.Chr., der Blütezeit Thessalonikis, werden hier ausgestellt, mit Sarkophagen und Altären von den Friedhöfen der Stadt. Es wird auch ein reiches Haus zu Zeiten des Römischen Reichs dargestellt, unter anderem durch originelle Mosaikböden und Rekonstruktionen von Speiseraum, Schlafzimmern, Küche und Empfangsbereich.
Erinnerung in Stein
Mit Fokus auf das 1. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr., konzentriert sich diese Abteilung darauf, wie Stein für die Mitteilung von Gesetzen und Verordnungen der Könige und Kaiser, aber auch in der Konstruktion von Tempeln und öffentlichen Gebäuden genutzt wurde – um gar nicht von den heute immer noch von uns bestaunten Skulpturen von Helden, Göttern und von den Büsten von Herrschern und berühmten Bürgern zu sprechen.